Im Sommer 2006 sah ich eine Werbung in einem Praktiker Baumarktprospekt.

Motorroller 50 ccm, ca. 3 PS, ca. 45 Km/h, schwarz oder silber/schwarz. Und das für schlappe 666,oo EURO.

Geil, dachte ich und war bereits am Angebotstag vor Öffnung des Ladens vor der Türe gestanden.

Nachdem ich den Roller ordnungsgemäss bei unter 500 Km in die Inspektion brachte und diesen dann auch wieder abholte begann der Ärger (na ja, Ärger war es nicht wirklich).

Der Roller ging einfach aus und sprang nicht mehr an. ADAC!

Roller im Arsch, Abschleppen zu einer Rollerwerkstatt. Die weigerten sich jedoch, den Roller anzufassen (Chinaschleuder). Also rief ich meinen Händler, den Praktiker an und ersuchte um Reparatur aufgrund Garantie. Der Händler meinte, dass er für solche Belange nicht zuständig sei und wollte, dass ich die kostenpflichtige Servicehotline des Importeurs anrufe.

Die Rechtslage ist jedoch einwandfrei zu Gunsten des Verbrauchers, also mir. Ich habe nur was mit dem Verkäufer zu tun. Also musste sich der Praktiker selbst mit der Fa. SAKOM herumschlagen. Um Termine bezüglich Abhohlung und Zustellung des dann hoffentlich reparierten Rollers vereinbaren zu können, gab ich der Fa. Praktiker meine kostenpflichtige Servicenummer.

Brav riefen die Mittarbeiter auch auf dieser Nummer an, um mir Bescheid zu geben wie der Stand der Dinge ist.

Roller wurde angeliefert, lief ca. eine Woche und das ganze Spielchen ging erneut los. Praktiker anrufen, sich zurückrufen lassen, Abhohlung und Lieferung.

Als der Roller dann endlich funktionierte, wollte ich für die Ausfallzeit Schadensersatz. Praktiker stellte sich quer.

Rechtsstreit!

Meine Anwältin und die Rechtsabteilung von Praktiker telefonierten und schrieben wild vor sich hin. Es kam wie es kommen musste.

Gerichtstermin. Nach einem kurzem Gespräch mit der Beklagtenvertreterin und dem erkennenden Gericht konnte man sich auf eine Zahlung durch den Praktiker an mich in Höhe von 350,00 EURO einigen.

Super, 350,OO EURO und der Gewinn aus meiner Servicenummer von ca. 80,00 EURO macht 430,00 EURO. Abzüglich der 666,00 EURO (Kaufpreis) hat der Roller nur 236,00 EURO gekostet.

Natürlich darf man die Betriebskosten von solch einer Schleuder nicht vergessen. Versicherung ca. 70,00 EURO im Jahr, Benzin und Öl (bei ca.10.000 km in zwei Jahren) ca. 400,00 EURO. Gesamt-Unterhalt demnach ohne Anschaffung ca. 540,00 EURO.

Nach etwas über zwei Jahren hatte ich die Nase von dem kleinen Schnauferl voll, alleine ging er tatsächlich so an die 65 Km/h, zu zweit (je nach Gewicht des/der Beifahrers/in) so ca 55 Km/h. Die Endgeschwindigkeit war jedoch für mich niemals ein Problem, es war der mangelde Abzug im Verkehr.

Also suchte und fand ich einen 150er für schlappe 820,00 EURO incl. Lieferung bis vor die Haustüre. Cooler Preis.

Der alte Roller musste weg und ich war der Meinung ihn für 20,00-50,00 EURO an einen Bastler verhökern zu können.

Irrtum!

Satte 270,00 EURO hat die Chinaschleuder noch gebracht.

Geil, oder?

© Markus Steidle, Deutschland 1982-2019 ©

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